06.08.2015 13:39

30. Juli: Vielgestaltig war unsern Pilgern

Zu Fuss nach Jerusalem 2015

Ankunft in Ptuj

Wir hatten eine sehr abwechslungsreiche Wallfahrt mit Gegensätzen:

In Kärnten war es heiss, vielleicht 34° oder mehr. Die Wassertemperatur des Klopeiner Sees war mit 30° C angegeben. Es war teils schwül und wir waren froh, dass unser Weg über lange Stücke durch den Wald und in die Höhe führte. In Slowenien empfanden wir die Temperaturen als kalt, weil wir alle vom Regen nass waren, und auf den Hügeln der Wind wehte.

Wir hatten flache Wege, wie den Uferweg der Drau entlang am ersten Tag. An anderen Tagen hatten wir steile, sehr steile Aufstiege zu bewältigen, die uns an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit brachten.

Wir gingen durch enge Täler und kamen an grossartige Aussichtspunkte, auf denen der Blick über Berge und viele Hügel schweifen konnte. Viele Wege waren Wanderwege – durch Wald oder Gebüsch –, teils auch vom Regen ausgeschwemmt, andere waren lange geteerte Strassen, die die Füsse ermüdeten.

Einige Unterkünfte waren beinahe nobel, mit separatem Bad und WC im Zimmer, einmal hatten wir ein Quartier, wo gerade eine Dusche für uns alle zur Verfügung stand.

Meistens war das Frühstück um 6.30 Uhr sehr reichhaltig, wir genossen gute Nachtessen, besonders am letzten Abend in einem gediegenen Restaurant in Ptuj. Doch waren wir in der Jugendherberge überrascht, als es neben dem Kaffee oder Tee zum Zmorge nicht mehr als ein einziges Gipfeli für jeden gab.

Wir hatten durchwegs schöne und freudvolle Zeiten, doch mussten wir auch zur Kenntnis nehmen, dass die Schwester eines Pilgers in dieser Zeit unserer Wallfahrt verstorben war, und er daraufhin zwei Tage früher zur Beerdigung heimfahren musste.

Wir konnten viel miteinander reden und planten in unser Pilgern anfangs eine Stunde des Schweigens pro Tag ein, später zwei Stunden. Durch das Schweigen gelangt man zur Stille, sagte eine Teilnehmerin.

Wir waren eine bunt zusammen gefundene Gruppe, und doch hatten wir ein wunderbares Klima untereinander, mit viel Austausch und Gesprächen, mit Ernsthaftigkeit und Heiterkeit, mit gegenseitiger Unterstützung und Gebet.

Franz Mali

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