26.09.2019 14:19

Am 19. September 2019 ist Erwin Egloff, Zen-Lehrer der Glassman-Lassalle Zen-Linie, verstorben.

«Ob wir kommen oder gehen, sind wir nie irgendwo anders»

Dieses Wort aus dem Lied auf Zazen von Meister Hakuin hat Erwin Egloff sich für die Anzeige seines Todes gewünscht. Erwin, langjähriger Leiter von Fasten- und später Zen-Kursen, war ein Freund des Lassalle-Hauses. Er gehörte zu meinen ersten Schülern und erhielt 2004 Dharma-Transmission und die Zen-Lehrbefugnis sowie den Namen «Mu i no shin nin» (der wahre Mensch ohne Rang). Im Jahr 2013 legte er seine Zen-Funktionen nach fast 10-jähriger Lehrtätigkeit altershalber nieder. Zu diesem Anlass schrieb er in den «Schönbrunner Informationen» folgendes:

«Ihr habt Zen aus vielerlei Gründen praktiziert. Das ist gut so. Das eigentliche Ziel ist jedoch das Erwachen zum Wahren Wesen und zur Einheit mit allem Leben. Und ebenso das achtsame, verantwortliche Denken und Handeln im Alltag. Ich bin glücklich, dass viele von euch dieses Erwachen, in unterschiedlichen Graden der Tiefe und Intensität, erleben durften. Und dass ihr alle das Bewusstsein des Nicht-Zwei von Alltag und tragendem Urgrund weiterhin übt.»

Folgendes Gedicht von Meister Ryokan war Erwin, der selber Tanka und andere Zen-Gedichte zu schreiben pflegte, sehr vertraut:

Dies ist der Weg, den er ging, um die Welt zu fliehen.
Dies ist der Weg, den er ging, um zur Welt zurückzukehren.
Auch ich komme und gehe diesen heiligen Pfad entlang,
Der Leben und Tod überschreitet und die Täuschung durchdringt.

Wir werden beim Sangha-Treffen am 24. November des Verstorbenen gedenken (Einladung folgt). Eine Würdigung des Wirkens von Erwin Egloff in und für Bad Schönbrunn erscheint in der zweiten Ausgabe des neu geschaffenen Zen-Informationsblattes «ZenPuls».

Die Abschiedsfeier mit anschliessender Urnenbeisetzung findet am Dienstag, 1. Oktober 2019 um 11 Uhr auf dem Friedhof Brunnenwiese in Wettingen statt.

In herzlicher Verbundenheit und mit besten Wünschen

Niklaus Brantschen

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